Synagoge Rykestraße
Die sechste Berliner Gemeindesynagoge und heute größte Synagoge Berlins wurde 1904 eingeweiht.
Sie entstand nach Plänen des Baumeisters der Jüdischen Gemeinde Johann Hoeniger (1850-1913). Die Gestaltung der im Stil der Neoromanik gebauten dreischiffigen Basilika lehnt sich an märkische Backsteinkirchen an. Das fünfgeschossige Vorderhaus besaß Aula, Wohnungen und eine Religionsschule. Während des Nazi-Pogroms gegen die Juden in Deutschland in der Nacht vom 9. zum 10. November 1938 wurden der Betsaal verwüstet, Kultgeräte zerstört, Rabbiner und Gemeindemitglieder in das Konzentrationslager Sachsenhausen deportiert. Während des Zweiten Weltkrieges soll die Synagoge als Pferdestall missbraucht worden sein. In der DDR war die 1953 restaurierte und neu eingeweihte Synagoge Friedenstempel in der Rykestraße die einzige Synagoge der Jüdischen Gemeinde in Ost-Berlin.Während der dreijährigen Sanierung zwischen 2004 und 2007 legten die Architekten Ruth Golan und Kay Zareh besonders viel Wert auf die Annäherung an den Originalzustand von 1904, der jedoch kaum wieder zu erkennen war.
Seit der Wiedereröffnung im August 2007 bietet die Synagoge wieder Raum für 1200 Besucher während der liberal-konservativen Gottesdienste. Wegen der einzigartigen Akustik sind Kulturveranstaltungen in dem Gotteshaus ein besonderes Erlebnis. Seit 2008 findet im Vorderhaus der Rykestraße 53 der Grundschulbetrieb der Lauder Beth-Zion Schule statt.
© Ulrich Werner Grimm, Aktualisierung: Natali Solovev und Stefanie Gronau