Hochbahn-Bogen
Der auch „Magistratsschirm“ genannte Viadukt in der Schönhauser Allee entstand ab 1910 aus Kostengründen, weil eine unterirdische Verlegung der Bahnlinie zu teuer erschien.
Den wohlhabenden Bürgern Charlottenburgs war der Anblick einer elektrischen Hochbahn nicht zuzumuten gewesen. Beim Bau der ersten Strecke für den öffentlichen Nahverkehr 1896 bis 1902 ab Warschauer Brücke wurde darum das Teilstück zwischen Nollendorfplatz und Knie (heute Ernst-Reuter-Platz) als Unterpflasterbahn verlegt. Nach London (1890), Budapest (1896), Glasgow (1897) und Paris (1900) erhielt Berlin als fünfte europäische Stadt eine Untergrund-Bahn (U-Bahn). 1903 wurden bereits 30 Millionen Fahrgäste befördert. Die Hochbahn-Strecke zwischen Bahnhof Nordring (heute Schönhauser Allee) und Alexanderplatz wurde 1913 eröffnet, 1930 die Linie um eine Station bis nach Pankow (Vinetastraße) verlängert. Im selben Jahr eröffnete der über Berlin hinaus bekannte Wurststand Konnopke unter dem Bahnhof Danziger (heute Eberswalder) Straße. Der 1,7 Kilometer lange Viadukt in der Schönhauser Allee mit seinen beiden Hochbahnhöfen (Architekten Alfred Grenander und Johannes Bousset) steht unter Denkmalschutz.
© Ulrich Werner Grimm