Brauereiquartier Prenzlauer Berg
In Prenzlauer Berg gab es in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts mehr als ein Dutzend Brauereien. Die für den Kellerbau günstige Hanglage beförderte ihren Bau. Den Start der industriellen Bierproduktion machte 1841 der bayerische Braumeister Joseph Pfeffer.
Nach ihm wurde das Areal an der Schönhauser Allee später Pfefferberg genannt. Produktion, Konsumption im eigenen Biergarten und Unterhaltung wurden miteinander verbunden. Heute ist hier ein Kulturstandort, verknüpft mit Dienstleistungs- und Bildungsangeboten. Neuerdings wird hier das vor Ort gebraute Craft-Bier „Pfefferbräu“ serviert.
Die Brauerei von Julius Bötzow an der Prenzlauer Allee eröffnete 1884. Mit ihrem Biergarten, der fast 5.000 Gästen Platz und ein großes Unterhaltungsprogramm in Festsälen bot, avancierte die Bötzow-Brauerei zur größten Privat-Brauerei Norddeutschlands. Aktuell laufen aufwendige Sanierungsarbeiten auf dem 27.000 Quadratmeter großen Areal.
Zu den ältesten Brauereien im Quartier zählt die ab 1850 erbaute Königstadt Brauerei. Nach dem Mauerfall siedelten sich Künstler und Medienunternehmen an und gründeten 1995 eine Genossenschaft, die den Gewerbehof behutsam saniert und bewirtschaftet.
Am U-Bahnhof Eberswalder Straße liegt die ehemalige Schultheiss-Brauerei, in der von 1842 bis 1967 Lagerbier gebraut wurde. Nach Fusionen mit anderen wurde die Schultheiss-Brauerei um 1920 zur größten Lagerbier-Brauerei mit einem weltweiten Vertriebsnetz. Heute schätzt man sie als Kultur-Brauerei. Täglich lockt ein vielseitiges Veranstaltungsangebot unterschiedlichste Besucher auf das Gelände. Sie ist auch Standort der Pankower Tourist Information.