Jüdisches Altersheim
Die 2. Altersversorgungsanstalt der Jüdischen Gemeinde zu Berlin neben dem Jüdischen Friedhof an der Schönhauser Allee wurde 1883 eingeweiht. Nach 1945 nutzte die Polizei das Gebäude jahrzehntelang als Revier.Heute wird es nach einer aufwendigen Sanierung als Wohnhaus genutzt.
Das Altersheim hatten Bertha (1837-1918) und Moritz Manheimer (1827-1916) anlässlich ihrer Silberhochzeit 1880 gestiftet. Das Erbbegräbnis des Stifterpaares befindet sich auf dem Jüdischen Friedhof direkt an der Mauer, an die das Altersheim grenzte. Bei seiner Eröffnung bezogen das Heim zwölf Bewohner. Es hatte zuerst 30 Zimmer auf zwei Etagen, mit Heimsynagoge, Versammlungssaal, Küche, Vorratsraum, Waschküche, Plättkammer, Heizraum und der Wohnung des Heiminspektors. Um einziehen zu können, mussten die Heimbewohner mindestens 60 Jahre alt und jüdischen Glaubens sein sowie seit 15 Jahren in Berlin leben. Das Altersheim wurde vorwiegend aus Spenden finanziert. Nach zwei Erweiterungsbauten, bei denen auch ein Lesezimmer und eine Bibliothek hinzukamen, bot das Heim Platz für 80 Bewohner. 1942 wurde das Altersheim von den Nazis geschlossen und die Mehrzahl seiner Bewohner und Pflegekräfte in das Konzentrationslager Theresienstadt deportiert.
© Ulrich Werner Grimm, Aktualisierung: Stefanie Gronau