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sanierte Krankenhausanlage in Berlin Buch, Ludwig Hoffmann Quartier
© Elisabeth Mann

Das Leben in Berlin-Buch in den 1980er Jahren

Das Leben in Buch zur DDR-Zeit war sehr stark geprägt von den Krankenhauskomplexen, der ortsansässigen LPG, den Rieselfeldern bei Hobrechtsfelde, aber auch den Umsiedelungen einiger Bürger nach Buch.  
Es galt als der größte und modernste Standort für Krankenhäuser und medizinische Einrichtungen. Die Abteilungen des Krankenhauskomplexes deckten fast alle Fachbereiche der Medizin ab. Nachdem die Kliniken 1963 als Städtisches Klinikum Buch zusammengefasst worden sind, war dieses mit rund 3000 Betten der größte Medizinstandort der DDR. Ab den 1970er Jahren wurde zudem die Nuklearphysik stark ausgebaut, weswegen sich Buch zum Zentrum der Strahlentherapie in der DDR entwickelte.
Die Krankenhäuserkomplexe wurden in ein grünes Buch mit eher dörflichem Charakter gesetzt. Es war fast schon ein Naherholungsgebiet, weswegen es auch als grüne Lunge Berlins bezeichnet wurde. Zudem war die Abteilung für Lungenkrankheiten die größte der Krankenhauskomplexe Buchs.
Störend war dabei jedoch der penetrante Geruch, welcher noch immer von den damaligen Rieselfeldern in Hobrechtsfelde nach Buch geweht wurde. Seit 1875 wurden die Felder in Hobrechtsfelde mit Berliner Abwässern berieselt, welche dort als Düngemittel fungiert haben. Dies wurde bis 1985 im Gemüseanbau eingesetzt und danach eingestellt. Das dort angebaute Gemüse war ebenfalls größtenteils für die Krankenhäuser gedacht.
Durch die Wohnungsknappheit in Berlin und den Bedarf an Arbeitskräften, wurden in der DDR viele Menschen nach Buch umgesiedelt. Dies, die Krankenhäuser, sowie der noch in der Luft liegende Geruch der damals in der Nähe von Buch angelegten Rieselfelder bestimmten das Leben in Buch sehr stark. Wie damals die Wahrnehmung der Bevölkerung war und wie genau das Leben in Buch der 1980er Jahre gewesen ist, wird im folgenden Zeitzeugeninterview (Audiodatei Dauer 18'25") erzählt.