Alte Bäckerei
Die Hofanlage der Alten Bäckerei Hartmann erinnert an den dörflichen Ursprung Pankows.
Die Familie Hartmann betrieb ihre Bäckerei auf dem um 1860 entstandenen und 2001 denkmalgerecht sanierten Anwesen von 1875 bis 1964. Heute befinden sich hier eine Begegnungsstätte, das Museum für Kindheit in Pankow und eine Schaustelle traditionellen Handwerks mit Brotverkauf und eine Gästewohnung.
Die Wollankstraße ist seit 1883 nach dem langjährigen Pankower Amtsvorsteher Adolf Friedrich Wollank (1833-1877) benannt. Davor hieß sie seit 1703 Prinzenweg, ab 1876 Prinzenstraße.
Die Familie des Gutsbesitzers besaß nördlich von Berlin große Ländereien. Das Franziskanerkloster in der Wollankstraße 18/19 befindet sich seit 1921 im Besitz des Franziskanerordens. Es ist das einzige Kloster der Schlesischen Ordensprovinz, das deutsch geblieben ist. In den nach der Wende in der DDR frei gewordenen Wohnungen der Vorderhäuser richteten die Ordensbrüder 1991 eine Suppenküche für Bedürftige ein, in der täglich bis zu 500 Gäste ein Mittagessen erhalten.
Der S-Bahnhof Wollankstraße stellte seit dem Bau der Berliner Mauer am 13. August 1961 eine Besonderheit unter den Berliner S-Bahnhöfen dar: Er lag direkt an der Sektorengrenze auf Ost-Berliner Gebiet und hatte einen offenen Zugang auf West-Berliner Seite. Der Bahnhof gehörte zum westlichen Teilnetz der S-Bahn und war für DDR-Bürger geschlossen. Im Januar 1962 wurde unter dem Bahnhof einer der unterirdischen Fluchttunnel entdeckt, wie sie gerade in den ersten Jahren nach dem Mauerbau von West-Berliner Seite aus errichtet worden waren.
© Ulrich Werner Grimm, Aktualisierung: Stefanie Gronau