Zettelfalten oder frei wählen?
Am 16. Mai 2019 in der Aula des Kultur- und Bildungszentrum Sebastian Haffner, Hauptgebäude, 3. Etage.
Die Aufdeckung der gefälschten Kommunalwahlen vom 7. Mai 1989 und ihre Folgen. Eine Podiumsdiskussion mit Zeitzeuginnen und Zeitzeugen, die am 7. Mai 1989 die Auszählung der Stimmen in den Wahllokalen unseres Bezirks beobachteten.
Zum historischen Hintergrund: Am Sonntag, den 7. Mai 1989 fanden in der DDR Kommunalwahlen statt. Es standen dabei nur Kandidatinnen und Kandidaten der Einheitsliste der Nationalen Front zur Wahl. Wollten man mit "Ja" abstimmen, musste der Wahlzettel nur gefaltet und in die Urne geworfen werden. Um mit Nein abzustimmen, mussten alle Kandidaten der Liste einzeln durchgestrichen werden.
Begrüßung:
Sören Benn (Bezirksbürgermeister von Pankow), leistete 1989 Wehrdienst in der Volksarmee und war dort Wahlverweigerer
Es diskutieren:
Britta Albrecht-Schatta, 1989 als Gemeindepädagogin im Kirchenkreis Weißensee tätig, beobachtete als Mitglied des Weißenseer Friedenskreises die Auszählung der Stimmzettel in einem dortigen Wahllokal, half später bei der Zusammenstellung der ermittelten Zahlen
Conny Kirchgeorg-Berg, 1989 Kindergärtnerin im Prenzlauer Berg und Erstwählerin, half bei der Wahlorganisation und unterstützte die zwei unabhängigen Kandidaten des Wohnbezirksausschusses WBA 56; beobachtete am 7. Mai die Stimmauszählung im Wahllokal im Prater
Dr. Christoph Pöhlmann (Biologe), ab 1983 im Pankower Friedenskreis aktiv, beobachtete am 7. Mai 1989 in Karow die Auszählung; die Wohnung seiner Familie war im Herbst 1989 zugleich Büro des Neuen Forums Pankow
Jürgen Ziegler, lebt seit 1988 in Berlin und war 1989 als Mitarbeiter des Stadtbezirks Pankow stellvertretender Leiter des Sonderwahllokals im Rathaus Pankow, wurde jedoch kurz vor dem Wahltermin am 7. Mai vom Dienst suspendiert
Moderation: Robert Ide (Geschäftsführender Redakteur beim Tagesspiegel)
Ort: Aula des Kultur- und Bildungszentrum Sebastian Haffner, Hauptgebäude, 3. Etage.
Zeit: 16. Mai 2019, 19:00 Uhr