Pfefferberg
Auf der Anhöhe vor dem Schönhauser Stadttor gründete 1841 der bayerische Braumeister Joseph Pfeffer die erste Brauerei im heutigen Stadtteil Prenzlauer Berg. Der Pfefferberg ist ein bekannter Berliner Veranstaltungsort mit vielseitigen Angeboten.
Die „Bairischbier-Brauerei Pfeffer“ an der Chaussee nach Pankow (heutige Fehrbelliner Straße/Ecke Schönhauser Allee) bestand zunächst nur aus einem kleinen unterkellerten Brauhaus und einem Biergarten mit hölzernen Lauben für den Bierausschank. Ab 1851 wechselte die Brauerei mehrmals den Besitzer, wurde erweitert, in eine Aktiengesellschaft umgewandelt, 1919 von der Schultheiss-Brauerei gekauft und 1921 stillgelegt. 1921/1922 hatte in der ehemaligen Brauerei die Bauverwaltung des Bezirksamtes Prenzlauer Berg ihren Sitz. Bis 1934 befand sich in den Gebäuden die Schokoladenfabrik des Sohnes des Firmengründers der Sarotti AG, Max Hoffmann, und anschließend die „Germania Brotfabrik“. 1949 wurden die Eigentümer enteignet und das Gelände in Volkseigentum überführt. Bis 1972 befanden sich hier Verwaltungen, Lehrwerkstätten, Lagerräume, eine Großküche, die Druckerei und der Fuhrpark der Zeitung „Neues Deutschland“, der größten SED-Zeitung. Ab 1973 betreute die Kommunale Wohnungsverwaltung (KWV) Prenzlauer Berg den Gebäudekomplex. 1991 wurden die 21 Gebäude unter Denkmalschutz gestellt. Mit Unterstützung des Landes Berlin gehört das gesamte Areal der ehemaligen Brauerei seit 1999 zur „Stiftung Pfefferwerk“. Über Erbpacht-Verträge wurde in den letzten Jahren die Sanierung und neue Nutzung der einzelnen Gebäude geregelt. Der Pfefferberg wurde zu einem modernen Zentrum für Kultur, gewerbliche Dienstleistungen und soziale Einrichtungen mit einem Theater, Galerien, Veranstaltungssälen, Gastronomie und einem Hostel.
© Ulrich Werner Grimm, Aktualisierung: Stefanie Gronau