Kavalierhaus
Das reizvolle einstöckige, um 1770 im Landhausstil erbaute Gebäude in der Breite Straße, hat sechs Räume. Es steht unter Denkmalschutz.
Das Haus stammt aus der Zeit des friderizianischen Rokoko und ist eines der ältesten Baudenkmale in Pankow.Das siebenachsige Gebäude mit Krüppelwalmdach und barocker Freitreppe erinnert an die Häuser der Höflinge, so genannte Kavalierhäuser, wurde aber um 1770 als Sommersitz eines Kaufmanns errichtet. Hausbesitzer waren unter anderen der Kaufmann Carl Philipp Möring (1753-1837), der in der 1814 erbauten Orangerie (Architekt: Ludwig Friedrich Catel, 1776–1819) eine der ersten Dampfheizungen in Deutschland einbauen ließ, sowie der Begründer der Hausbibliothek der Hohenzollern, Charles Duvinage (1804-1871). Ab 1866 bis 1939 gehörte das Haus der Familie des Schokoladenfabrikanten Richard Hildebrand; es wird darum auch „Hildebrandsche Villa“ genannt. Ab 1947 nutzte die Sozialhilfe Groß-Berlin das Gebäude. Seit 1953 war es ein Schulhort. 1998 wurde das Kavalierhaus von der Caritas-Krankenhilfe Berlin e.V. erworben und denkmalgerecht saniert. Eine Ausstellung dokumentiert die Entwicklung des Hauses. Die vier Putti-Kopien im Vorgarten symbolisieren die Temperamente der menschlichen Psyche. Die Originale wurden im 18. Jahrhundert vom Dresdner Hofbildhauer Gottfried Knöffler (1715-1779) geschaffen und befinden sich in der Skulpturensammlung des Bodemuseums.
© Ulrich Werner Grimm