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Zeitreise Prenzlauer Berg - TITEL Ausschnitt
Zeitreise Prenzlauer Berg - TITEL Ausschnitt © tic Kultur- und Tourismusmarketing Berlin-Pankow

Zeitreise durch den Prenzlauer Berg mit Fotos von Harald Hauswald

Auf den Spuren der 1980er Jahre 

Erleben Sie eine faszinierende Erkundungstour durch den Prenzlauer Berg der späten 1980er Jahre, einer Zeit des Wandels und der stillen Rebellion. Harald Hauswald, renommierter Fotograf und Chronist des DDR-Alltags, öffnet mit seinen Bildern und Geschichten ein Fenster in diese bewegte Epoche.

Der Rundgang lädt ein, den Prenzlauer Berg auf eigene Faust zu entdecken. Anhand von 12 ausgewählten Fotografien und Erinnerungen Hauswalds wird die Atmosphäre des Prenzlauer Bergs der späten DDR lebendig. Die Bilder, Geschichten und Videos zeigen nicht nur historische Ereignisse, sondern vor allem das alltägliche Leben der Menschen, ihre Hoffnungen und ihren Widerstand. Die Spuren der Vergangenheit führen zu bekannten und versteckten Orten. Ob zu Fuß, per Rad oder mit öffentlichen Verkehrsmitteln – das Tempo und die Routenwahl liegen ganz bei den Entdeckenden.

Die Stationen des Rundgangs

Die Reihenfolge der Stationen ist frei wählbar

Zionskirche - Kastanienallee - Prater Garten 

Station 1: Zionskirche: Zentrum von Kultur und Widerstand - VIDEO 

Zionskirche - 1980er Jahre
Zionskirche - 1980er Jahre © Harald Hauswald

Die Zionskirche am Rande des Prenzlauer Berges spielte eine bedeutende Rolle im Widerstand gegen das DDR-Regime. Hier wurde im Herbst 1986 die Umweltbibliothek eingerichtet, ein Zentrum für oppositionelle Literatur und ein wichtiger Treffpunkt für Andersdenkende. Die Kirche öffnete ihre Türen auch für Rockmusik und alternative Veranstaltungen. 
Hauswalds Erinnerung: "Auf dem Foto hier sieht man ein Konzert der Band Tacheles in der Zionskirche, am Rande des Prenzlauer Bergs. Für uns war die Kirche ein wichtiger Ort. Die Leute haben sich da getraut, was zu machen, sich gegen das offizielle DDR-Bild zu stellen. Der damalige Pfarrer Simon hat ermöglicht, dass die Umweltbibliothek da sein konnte - ein echter Gegenpol zur Propaganda der DDR."

Station 2: Kastanienallee 11/12: Hinterhöfe im Wandel - VIDEO

Kastanienallee 12 - 1980er Jahre
Kastanienallee 12 - 1980er Jahre © Harald Hauswald

Die Kastanienallee, eine pulsierende Straße im Herzen des Prenzlauer Berges, bewahrt bis heute den Charme vergangener Zeiten. Sie ist das größte zusammenhängende Gründerzeit-Altbaugebiet Deutschlands. Besonders in den Hinterhöfen dieser Straße spiegelte sich das Alltagsleben der DDR wider: verfallene Häuser und darin improvisierte Kunstaktionen, Hausbesetzerszene, gemeinschaftliche Projekte und ein guter nachbarschaftlicher Zusammenhalt. In der DDR waren offene Haustüren keine Seltenheit, ein Zeichen für das geringe Kriminalitätsniveau und den Mangel an aufwendigen Sicherheitseinrichtungen. An der nächsten Straßenecke beginnt die Oderberger Straße. Heute eine prominente Ausgeh- und Shoppingmeile. Die Straße endete damals jedoch abrupt an der Berliner Mauer und markierte damit eine physische und ideologische Grenze. 
Hauswalds Erinnerung: "Auf dem Foto hier sieht man einen typischen Hinterhof in der Kastanienallee. In der Nummer 11 hab ich gewohnt. Das Haus wurde jedoch abgerissen. Die Nummer 12 sieht heute noch fast genauso aus! In dem Hof befand sich damals der Hirschhof – ein bekannter Szene- und Kieztreff. Dort war immer was los, da gab es Kunstaktionen, Theater, sogar Punk-Bands haben gespielt. Das war so ein bisschen wie eine andere Welt, abseits vom offiziellen DDR-Alltag."

Station 3: Prater Garten: Treffpunkt mit Tradition - VIDEO

 Prater Eingang - 1980er Jahre
Prater Eingang - 1980er Jahre © Harald Hauswald

Der Prater Garten in der Kastanienallee ist einer der ältesten und traditionsreichsten Biergärten Berlins. Einst ein Ort für Großveranstaltungen, Konzerte und sogar Boxkämpfe, erlebte der Prater in der DDR-Zeit zwar ruhigere Tage, blieb aber dennoch ein beliebter Treffpunkt zum „Schwoofen“ und Feiern. Gelegentlich fanden hier alternative Veranstaltungen und Kunstaktionen statt, die dem kulturellen Einerlei des Staates etwas entgegensetzten. 
Hauswalds Erinnerung: "Auf dem Foto hier sieht man den Prater Garten, nicht gerade voll, wie er in der DDR-Zeit oft war. Ich erinnere mich an ein Kinderzirkus-Wochenende, das war toll. Die Kinder haben Kostüme gebastelt und eine Vorstellung gegeben. Sowas gab es eben auch."

 U-Bahnhof Eberswalder Straße - Pappelallee - Pfefferberg

Station 4: U-Bahnhof Eberswalder Straße: Spiegelbild der Gesellschaft - VIDEO

U-Bahnhof Eberswalder Straße - 1980er Jahre
U-Bahnhof Eberswalder Straße - 1980er Jahre © Harald Hauswald

Der U-Bahnhof Eberswalder Straße, früher Dimitroffstraße, ist heute wie damals ein ein wichtiger Verkehrsknotenpunkt im Prenzlauer Berg und auch ein Spiegel der wechselnden politischen Verhältnisse. 
Hauswalds Erinnerung: "Auf einem der Fotos aus der Gegend um den Bahnhof hier sieht man einen Mann, der schlafend vor einem Lotto-Laden liegt. Im Schaufenster hing ein Lotto Plakat mit dem Titel 'Hauptgewinn' – das war für mich das Schönste am Foto. Das war so ein Bild für die DDR, finde ich. Alkohol war damals durchaus auch ein Mittel, um die Leute ruhig zu halten."

Station 5: Pappelallee / Ecke Schönhauser Allee: Zwischen Tradition und Moderne - VIDEO

Pappelallee Kohlenhof - 1980er Jahre
Pappelallee Kohlenhof - 1980er Jahre © Harald Hauswald

Die Pappelallee, gelegen im nördlichen Teil des Prenzlauer Bergs, war ein Ort des Wandels und des Nebeneinanders von Tradition und Moderne. Hier existierten noch traditionelle Kohlenhandlungen, die die Wohnungen mit Brennmaterial versorgten. Daneben gab es dort jedoch auch alternative Wohnprojekte und Künstlerateliers. 
Hauswalds Erinnerung (mit Bezug zum Foto): "Auf dem Foto hier sieht man einen Kohlenhändler in der Pappelallee. Da gab es noch diese alten Kohlenhandlungen. Und auf der gleichen Seite hat der Maler Diller gewohnt, der hatte sein Dach ausgebaut und da immer Partys gemacht. Das war ein wichtiger Ort für ausgelassene Feiern und Treffen, denn zu DDR Zeiten gab ja die Polizeistunde und viele Bars schlossen bereits Mitternacht."

Station 6: Senefelderplatz / Pfefferberg: Vom Brachland zur Kultur - VIDEO

 Pfefferberg Senefelder Platz - 1980er Jahre
Pfefferberg Senefelder Platz - 1980er Jahre © Harald Hauswald

Der Pfefferberg, einst eine weitläufige Brachfläche und ein vernachlässigtes Brauereigelände, hat sich im Laufe der Jahre zu einem pulsierenden Kulturzentrum entwickelt. Dieser Wandel steht symbolisch für die Rückeroberung des öffentlichen Raums, die Entstehung neuer urbaner Lebensformen und die kreative Energie, die den Prenzlauer Berg auszeichnet. 
Hauswalds Erinnerung (mit Bezug zum Foto): "Auf dem Foto hier sieht man den Pfefferberg, wie er früher war, eine völlige Leere. Heute ist das ja ein wichtiger kultureller und belebter Treffpunkt. Das zeigt, wie Leben in eine Stadt zurückkehren kann."

Wasserturm - Kollwitzplatz S-Bahnhof Schönhauser Allee

Station 7: Wasserturm / Rykestraße: Ein Wahrzeichen erzählt - VIDEO

Wasserturm Prenzlauer Berg - 1980er Jahre
Wasserturm Prenzlauer Berg - 1980er Jahre © Harald Hauswald

Der Wasserturm am Prenzlauer Berg ist ein Wahrzeichen des Bezirks und ein markantes Gebäude, das die Skyline prägt. In der unmittelbaren Umgebung befanden sich zu DDR-Zeiten nicht nur eine beliebte Kneipe, sondern auch damals schon eine von zwei Synagogen in Ostberlin. Diese 1903 errichtete Synagoge wurde 1953 wieder eingeweit und ist seit dem die größte Synagoge Deutschlands.
Hauswalds Erinnerung (mit Bezug zum Foto): "Auf dem Foto hier sieht man den Wasserturm, den kennt ja jeder. Am Wasserturm gab es eine Kneipe, da haben wir uns oft getroffen. Dort konnte man sich Bier in Milchkrüge abfüllen lassen. Und hinter dem Turm, da lagerten die DDR Staatsreserven, Fischkonserven! Das hat man gerochen, wenn die Tür offen war."

Station 8: Kollwitzplatz Spielplatz: Alltag im Fokus - VIDEO

Kollwitzplatz Prenzlauer Berg - 1980er Jahre
Kollwitzplatz Prenzlauer Berg - 1980er Jahre © Harald Hauswald

Der Kollwitzplatz, eine grüne Lunge im Herzen des Prenzlauer Bergs, war und ist ein beliebter Treffpunkt für Familien, Kinder und Anwohner. Heute findet dort der beliebte wöchentliche Ökomarkt statt. Die Fotografien, die dort entstanden, fangen das unbeschwerte Leben und die Gemeinschaft im Alltag der DDR ein. 
Hauswalds Erinnerung (mit Bezug zum Foto): "Auf dem Foto hier sieht man eine kleine Gruppe von Kindern auf dem Kollwitzplatz. Das Witzige ist, dass ich das Foto mal in einem Workshop gezeigt habe und zwei Teilnehmerinnen sich wiedererkannt haben! Die eine meinte, das Foto hätte ihre Kindheitserinnerung zerstört, weil sie dachte, ihre Schwester hätte sie immer unterdrückt, aber auf dem Foto hält sie selbst einen Knüppel in der Hand!"

Station 9: S-Bahnhof Schönhauser Allee / Eselsbrücke: Architektur und Alltagsleben - VIDEO

Die Schönhauser Allee ist ein Verkehrsknotenpunkt und eine Lebensader des Prenzlauer Bergs. Die Eselsbrücke am Hinterausgang, eine historische Eisenbahnbrücke, erinnert an die industrielle Vergangenheit des Viertels und verbindet die verschiedenen Ebenen des urbanen Raums. 
Hauswalds Erinnerung (mit Bezug zum Foto): "Auf dem Foto hier sieht man die Schönhauser Allee mit der Eselsbrücke. Das ist eine wunderschöne, historische Brücke, die ich sehr mag. Das Foto von dem Kind entstand in der Zeit als ich Telegrammbote war und viel im Bezirk unterwegs war."

Gethsemanekirche - Schönhauser Allee - Pankow Dorfanger

Station 10: Gethsemanekirche (Stargarder Straße): Ort der Kultur und des Protests - VIDEO

Gethsemanekirche 1989 - Protest
Gethsemanekirche 1989 - Protest © Harald Hauswald

Die Gethsemanekirche spielte eine zentrale Rolle im politischen Wandel der späten DDR. Hier fanden Protestveranstaltungen gegen die Verhaftung von Oppositionellen statt. Die Kirche bot auch damals schon Raum für Ausstellungen und alternative Meinungsäußerung. 
Hauswalds Erinnerung: "Auf dem Foto hier sieht man den Platz vor Gethsemanekirche. Das Foto habe ich aus dem Haus gegenüber gemacht. In der Kirche habe ich auch mal eine Ausstellung gemacht, illegal natürlich. Der Pfarrer hat uns unterstützt. Es kamen 800 Leute, die Kirche war voll!"

Station 11: Schönhauser Allee  / Ecke Milastraße: Einzelhandel und Nachtleben (Kaufhaus Fix und Cafe Nord) - VIDEO

Schönhauser Allee - Kaufhaus Fix - 1980er Jahre
Schönhauser Allee - Kaufhaus Fix - 1980er Jahre © Harald Hauswald

An der Ecke Schönhauser Allee und Milastraße befand sich schon zu DDR-Zeiten ein Supermarkt - das Kaufhaus "Fix". Das Kaufhaus war ein wichtiger Anlaufpunkt für den täglichen Bedarf. In unmittelbarer Nähe ein Stück die Straße runter gab es damals das Tanzcafe "Cafe Nord", ein beliebter Tanzschuppen, der ein vielfältiges Publikum anzog.
Hauswalds Erinnerung (mit Bezug zum Foto): "Auf dem Foto hier sieht man das Kaufhaus 'Fix'. Bemerkenswert war, dass die Kinderwagen damals davor unbewacht standen, niemand hatte Angst. Ein Stück weiter lag das Café Nord, ein Tanzschuppen – eigenartig, aber beliebt."

Station 12: Pankow Dorfanger: Blick über den Bezirk hinaus - VIDEO

Pankow - Fest an der Panke - 1980er Jahre
Pankow - Fest an der Panke - 1980er Jahre © Harald Hauswald

Die Schönhauser Allee führt weiter nach Norden bis nach Pankow, einem Ortsteil mit eigener Geschichte und einem ganz besonderen Flair. Hier findet auch heute noch das alljährliche „Fest an der Panke“ statt, ein lebendiges und gut besuchtes Ereignis, das die Vielfalt des Bezirks widerspiegelte und den Zusammenhalt der Menschen feierte. Wo früher die Modenschau stattfand, steht heute das Rathaus-Center, ein modernes Einkaufszentrum mit über 70 Läden, das den Wandel des Bezirks symbolisiert.
Hauswalds Erinnerung (mit Bezug zum Foto): " Das Schönste in Pankow damals war das Fest an der Panke – ein tolles Erlebnis mit allem Möglichen: Modenschau, Aktionen, Rummel, Markt, Veranstaltungen. Es war eines der schönsten Feste in Berlin, lebendig und gut besucht. Und die alte Dorfkirche Pankow hat sich ja auch dem allgemeinen Widerstand in der DDR angeschlossen, den kirchlichen Freiraum genutzt und Ausstellungen organisiert." 
„Ein Freund von mir, Roland Jahn, hat mal gesagt: 'Wir haben nicht mit der Regierung gelebt, sondern trotz der Regierung.' Das war der Geist von Pankow."

VIDEO: Rundgang durch den Prenzlauer Berg der späten 80er mit Fotos & Erinnerungen von Harald Hauswald

AUDIO-Tour: Rundgang durch den Prenzlauer Berg der späten 80er mit Erinnerungen von Harald Hauswald (Fotos wegklicken, dann die Zahlen auf der Karte anklicken!)

Zeitreise durch den Prenzlauer Berg mit Fotos von Harald Hauswald - FLYER zum Download

Zeitreise Prenzlauer Berg - TITEL Flyer
Zeitreise Prenzlauer Berg - TITEL Flyer © tic Kultur- und Tourismusmarketing Berlin-Pankow